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Troubadix

GPRS-ATTACH (Wie meldet sich ein Handy am Netz an)

Frage

Troubadix

Bin auf der Suche nach Details zum Engineering Menü noch auf das Thema GPRS-ATTACH gestossen, und weil hier ja auch öfter Fragen zum Thema GPRS-AUTO ATTACH kommen, beschreib ich hier mal, wie Netz-Anmeldung abläuft:

Zunächst mal muss sich das Handy im GSM-Netz anmelden.

Dazu muss sich das Gerät auf den stärksten Sender, mit der Kennung des zugelassenen Operators (Providers), aufsynchronisieren. Danach liest es die SYSTEM INFORMATIONEN die auf dem Broadcast Control Channel seiner Zelle ausgesandt werden. Es findet in der Meldung SYSTEM INFORMATION TYPE 1 die Frequenzen von Broadcast- und Traffic Channel und in der Meldung SYSTEM INFORMATION TYPE 2 die Frequenzen der Broadcast Kanäle der Nachbarzellen. In der SYSTEM INFORMATION TYPE 3/4 findet es in welcher Zelle es sich gerade aufhält und weitere Parameter. Mit den gewonnenen Informationen kann das Mobilfunkgerät eine Voreinstellung seiner Filter und Generatoren vornehmen. Um sich im Netz anzumelden, fordert das Telefon nunmehr für ein LOCATION UPDATE einen Kanal an, der ihm mit der Meldung IMMEDIATE ASSIGNMENT zugewiesen wird. Das Handy sendet einen LOCATION UPDATE REQUEST bei gleichzeitigem Übergang in den gesicherten Mode (SABM). Dieser Anmeldung wird von Netz nach Feststellung der Identität des Mobiles und einer Authentifizierung zugestimmt.

Danach wird der gesicherte Mode wieder verlassen und das Handy wartet entweder auf ein PAGING REQUEST bei dem das Netz das Gerät mit seiner (IMSI) TMSI ruft, oder der Nutzer des Telefons initiiert einen Anruf.

Wer kein Engineering Menü hat, kann getrost nach dem Einzug weiterlesen.

Bei obigem Vorgang kommt der Menüpunkt CBA (Cell Bar Access) im Engineering Menü zum Tragen: Wenn hier die Einstellung auf Umgekehrt oder Ignoriert gestellt wird, synchronisiert das Handy entweder auf die stärkste Zelle auf, egal von welchem Betreiber, oder eben nur auf Zellen, auf die es laut der Betreiberliste auf der SIM nicht zugreifen darf. Da gibt's zwei Möglicheiten: Der Authentifizierung wird nicht zugestimmt, und das Telefon sucht sich ne neue Zelle (was auf Dauer bös auf den Akku schlägt), oder es klappt (was recht selten passieren wird). Dann ist man in nem Netz bzw. in ner Zelle, in dem/der man eigentlich nichts zu suchen hat, und da das Telefon bei der Authentifizierung seine IMSI (Beispiel einer IMSI: 26201987654321, MCC=262 für Deutschland, MNC=01 für T-Mobile, MSIN=987654321 für den Teilnehmer.) übergibt, wissen die ganz genau, wer da Unfug treibt. Dann kann's sein, dass der fremde Netzbtreiber sich -leicht verärgert- an euren Provider wendet, und der sich -mindestens genauso verärgert- an euch wendet, ums mal
vorsichtig
auszudrücken.

Kommen wir jetzt zum GPRS-ATTACH:

Neben den SYSTEM INFORMATIONEN TYPE 1 bis 4 sucht das Mobile auf dem Broadcast Channel nach der Meldung SYSTEM INFORMATION TYPE 13. Wird diese Meldung gefunden, liest das Mobile daraus einige wichtige Parameter hinsichtlich GPRS Mobile Allocation, GPRS Cell Options, GPRS Power Control Parameter u.s.w. Nach Lesen und Verarbeiten dieser Informationen fordert das Mobile einen Kanal an um das LOCATION UPDATING REQUEST durchzuführen. Mit der Meldung ATTACH REQUEST meldet sich das Mobile beim SGSN(=Gateway GPRS Supportnode, sowas ähnliches wie ein DHCP-Server) als anwesend an. Man sagt es wird für das Handy ein Context aufgebaut der unter anderem den Aufenthaltsort (die Routing Area) die Identität des Mobiles, Authentitäts Informationen usw. enthält. Das Netz startet nun einen AUTHENTICATION REQUEST gefolgt von einem IDENTITY REQUEST. Wenn der dazugehörende Informationsaustausch erfolgreich war sendet das Netz ein ATTACH ACCEPT den das Mobile mit ATTACH COMPLETE quittiert.

Das und nichts anderes passiert beim GPRS AUTO ATTACH, nur halt automatisch wenn sich das Telefon im Netz registriert. Das Ganze kann man mit dem aufsyncronisieren eines DSL-Modems vergleichen: Wenn das DSL-Lämpchen leuchtet, kostet das ja auch noch nix. Erst wenn man ne Verbindung zum Internet herstellt, werden Gebühren fällig. Dazu kommen wir jetzt:

Nachdem das Mobile im Netzwerk registriert ist (ATTACH ACCEPT), kann eine IP-Nummer (Vervollständigung des Contextes) vom Netz angefordert werden. Ist die IP-Nummer zugewiesen, verhält sich das Mobile wie ein Terminal im Internet, es ist jederzeit erreichbar (always on). Zur Anforderung des Contextes hat das Mobile eine ACTIVATE PDP CONTEXT REQUEST Meldung zu senden. Neben weiteren Parametern enthält die Meldung: Den Packet data Protokol type (z.B. IPv4), den Access Point Name (zur Auswahl des GGSN des Netzbetreibers), Das Quality of Service (QoS) profile ( bestehend aus Priority, Delay Class, Mean- und Peak Troughput rate und Reliability Class) u.s.w.. Das Netzwerk beantwortet die Forderung allgemein mit ACTIVATE PDP CONTEXT ACCEPT. Dieses Kommando enthält die gewährten QoS Parameter und die IP-Nummer.

Wenn der PDP Context besteht, stellt der GPRS-Kanal eine IP-Verbindung sicher, wie sie vergleichsweise (mit Ausnahme der Übertragungsgechwindigkeit) im LAN existiert.

Die Auflösung des Contextes d.h. die Rückgabe der IP-Nummer erfolgt über das Kommando Deactivate_PDP_Context_Request.

Die Verbindung kann auch von Netz hergestellt werden z.B. für den Empfang einer MMS, aber wenn man aber nicht grad irgendwelche Infodienste oder dergleichen abboniert hat ist das in der Regel kostenlos.

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3 Antworten auf diese Frage

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Lines

Hat jedes Handy eine Feste IP oder ändert die sich von mal zu mal?

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Troubadix

Die ändert sich i.d.R. von Mal zu Mal. So nen großen Pool an IPs hat kein Provider,um jedem Kunden ne eigene IP zuzuweisen.

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