Guest thomas700

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Hallo,
da Windows XP SP2 und Bluetooth immer wieder zu Problemen führt - dem XP fehlen wesentliche Bluetooth Profile für Handy und Audio - habe ich hier mal zwei Artikel der Zeitschrift c´t zu diesem Thema zusammengefasst und für das Forum entsprechend gekürzt. Unter https://www.heise.de/mobil/bluetooth/db/ gibt es auch eine Datenbank in der man prüfen kann, welches Bluetooth Gerät mit welchen anderen Bluetooth Geräten kommunizieren kann - oder auch nicht.
Grundlagen
Windows-XP-Rechner mit SP 2 haben für Bluetooth-Anwender eine unangenehme Eigenschaft: Die mit den meisten Bluetooth-Adaptern gelieferte Software der Firma Widcomm (heute Firma Broadcom) lässt sich darauf nicht installieren - man merkt es nur nicht. Zwar bietet Microsoft keine Problemlösung dafür an, doch mit etwas Handarbeit kann man das Betriebssystem anpassen.
Betroffene Geräte
Theoretisch jeder Bluetooth-Adapter auf USB Basis. Unbehelligt bleiben nur PC-Card, PCI-Adapter und serielle Bluetooth-Erweiterungen, weil der Microsofts Stack lediglich für USB ausgelegt ist. Es gibt jedoch auch dabei einige Ausnahmen.
Ausnahmen/nicht betroffe Bluetooth Geräte
1. BlueFritz!-Adapter von AVM. Diese Stecker haben nicht das bei Bluetooth-Adaptern übliche Host Controller Interface, das zur Kommunikation mit dem Software-Stack dient, sondern eines, auf dem nur die Software von AVM aufsetzt. Daher verträgt sich diese Software problemlos mit XP.
2. Daneben gibt es einige Adapter, die zwar das "richtige" HCI mitbringen, aber dennoch von Microsofts Stack unangetastet bleiben. Dazu zählen zum Beispiel von 3Com der 3CREB96 (siehe aber ganz unten) oder auch von Fujitsu-Siemens der Connect2Air Bluetooth USB Dongle (alias FMWBA-101, der mit Widcomms Software geliefert wird). Das liegt daran, dass nicht alle Bluetooth-Stecker in den Installationsanweisungen der SP2-Datei bth.inf vorkommen.
Die Suche oder welcher Stecker ist mit welcher Software aktiv
Wer SP2 erst verspätet einrichtet oder Widcomms Stack etwa wegen Platzmangel auf der Platte vorübergehend entfernen muss und sich daher informieren will, ob auf einen Bluetooth-Stecker auch Microsofts Stack Ansprüche erhebt, kann im Windows-Programm "Systeminformationen" die Vendor- und Product-ID ermitteln (auch Plug and Play ID genannt) und mit den Einträgen in Microsofts Dokument > C:\WINDOWS\inf\bth.inf (jede *.inf Datei kann schadlos mit einem Texteditor geöffnet werden) vergleichen.
Die Software "Systeminformationen findet sich im Menü Programme > Zubehör > Systemprogramme. Dort im Bereich Komponenten > Abschnitt USB. Je nachdem, wie viele USB-Geräte gerade im PC stecken, ist die Liste mehr oder minder übersichtlich, und abhängig davon, welcher Adapter welchem Stack gerade zugewiesen ist, finden sich darin verschiedene Treibernamen
Wenn die Widcomm-Software aktiv ist, dann findet sich der Eintrag "CSR USB Bluetooth Device" oder den Eintrag "Broadcom USB Bluetooth Device".
Microsofts Gegenstücke heißen "Generic Bluetooth Radio" und "Bluetonium BCM2035 Bluetooth 2.4 GHz Single Chip Transceiver".
Man kann die Treiber der verschiedenen Hersteller auch daran unterscheiden, dass die MS-Versionen signiert und die von Widcomm zumindest in allen 1.x- und 2.x-Versionen nicht signiert sind. Die Vendor- und Product-ID sind in der Spalte PNP-Gerätekennung aufgeführt.
Problem erkennen
Dass "irgendetwas" nicht in Ordnung ist, sieht man, wenn man im System-Tray neben einem weiß-blauen Bluetooth-Icon noch ein rot-blaues bemerkt – und mit dem roten B weist Widcomm darauf hin, dass der Stack nicht betriebsbereit ist. Denn wenn Microsofts Bluetooth-Stack einmal in Betrieb ist, kommt er fortan grundsätzlich zum Zuge, auch wenn man ihn deaktiviert oder deinstalliert, die Widcomm-Software erneut einrichtet oder einen zweiten Dongle in den Rechner steckt.
Lösung
1. Zunächst installiert man die Widcomm-Software und den Adapter wie im Handbuch beschrieben und ignoriert etwaige Fehlermeldungen – der Adapter ist also an Microsofts Stack gebunden und im System-Tray sind zwei Bluetooth-Icons.
2. Nun öffnet man im Gerätemanager (Systemsteuerung > System> Hardware) den Abschnitt > Bluetooth-Funkgeräte und wählt darin den Eintrag "Generic Bluetooth Radio" aus (alternativ bei Dongles mit Blutonium-Chipsatz "Blutonium BCM2035 ...").
Mit der rechten Maustaste lässt man das Menü aufklappen und selektiert "Treiber aktualisieren". Daraufhin startet der Hardwareupdate-Assistent. Darin muss man der Reihe nach drei Optionen auswählen, bevor die entscheidende Auswahl präsentiertwird:
Zunächst "Nein, diesmal nicht" anklicken, dann "Software von einer Liste oder bestimmten Quelle installieren" und schließlich "Nicht suchen, sondern den zu installierenden Treiber selbst wählen".
3. Danach zeigt der Assistent ein Dialogfenster mit zwei Treibereinträgen. Der erste und gerade aktive stammt von Microsoft und heißt in der Regel "Generic Bluetooth Radio" (bei Funk-Steckern mit Blutonium-Chipsatz wird "Blutonium BCM2035 ..." verwendet). Man erkennt beide auch daran, dass sie zertifiziert sind (grüne Häckchen).
Um den Widcomm-Stack zu aktivieren, muss man den nicht-zertifizierten Treiber auswählen. Der heißt in den meisten Fällen "CSR USB Bluetooth Device" (alternativ auch "Broadcom USB Bluetooth Device"). Dann klickt man auf "Weiter" und schlägt etwaige Mahnungen wegen unzertifizierter Software in den Wind. Nach einigen Sekunden verschwindet Microsofts Bluetooth-Icon aus der Taskleiste und das nervöse rote B von Widcomms Icon wird weiß– fertig. Jetzt kann man den Widcomm-Stack benutzen.
Rückführung oder wie betreibe ich beide Sttacks
Das Verfahren greift ohne Neustart des Rechners auch in umgekehrter Richtung, sodass man den Funker anschließend wieder mit Microsofts Stack steuert.
Damit eröffnen sich interessante Optionen. Man kann etwa zwei Bluetooth-Adapter unter Windows betreiben, obwohl sie beide mit Widcomms Stack geliefert wurden. Da sich alle bisher erhältlichen Stacks für Windows nur in einer Instanz auf dem PC installieren lassen, kann man normalerweise nur einen Funk-Stecker an einem PC betreiben, mit der neuen Option jedoch einen zweiten mit Microsoft-Steuerung nutzen.
Das kann notwendig sein, wenn mehrere angekoppelte Gegenstellen, etwa DSL-Modem, Headset, PDA, Tastatur und Maus gleichzeitig mit dem PC kommunizieren sollen und dabei naturgemäß für das DSL-Modem zu wenig Funk-Bandbreite übrig bleibt, die Surf-Geschwindigkeit also zu weit herabsinkt.
Dann spendiert man für die Anbindung des DSL-Modems an den PC einen zweiten Bluetooth-Adapter, sodass die beiden die volle Bluetooth-Bandbreite von 723,2 kBit/s ausschöpfen können. Wenn die Adapter unterschiedliche Reichweiten haben, empfiehlt es sich, an den mit der kurzen Reichweite Maus, Tastatur und andere Peripheriegeräte anzubinden, die ohnehin meist in der Nähe des PC sind. Dann lässt sich ein Modem im Flur oder Nebenzimmer aufstellen und über den Bluetooth-Stecker mit der größeren Reichweite ankoppeln.
Wer einem Adapter Microsofts Stack zuweisen will, muss lediglich beachten, dass Widcomms Treiber in der Gruppe der USB-Controller einsortiert sind und natürlich muss dieser Stecker auch in Microsofts Liste der unterstützten Geräte aufgeführt sein. Dort wählt man also das "CSR Bluetooth USB Device", öffnet mit der rechten Maustaste das Menü und wählt "Treiber aktualisieren" aus – der Rest geht dann analog zum Abschnitt oben.
Achtung
Fachleute allerdings davon ab, ständig zwischen den Stacks zu wechseln, denn Programme, die über Bluetooth-Com-Schnittstellen kommunizieren, könnten auf den Wechsel respektive auf eben noch vorhandene und dann verschwundene Com-Ports allergisch reagieren (etwa Synchronisationsprogramme von Handy-Herstellrn).
Problem und Lösung mit älteren 3Com-Sticks
Den USB-Stick 3CREB96 von 3Com rührt der MS-Stack zwar nicht an, doch wenn man ihn einrichten will, nachdem SP2 bereits auf dem Windows-XP-Rechner installiert ist, knirscht es: 3Coms Installationsassistent hängt nach dem Start fest ("Betriebssystem und Dateien werden überprüft" – und zwar anscheinend so lange, wie Strom fließt). Das Programm lässt sich nur per Neustart beenden. Laut Auskunft von 3Com sind für das schon betagte und nicht mehr produzierte 3CREB96 keine Updates geplant.
Lösung: Man folgt nicht der Anleitung, sondern steckt den Dongle ohne vorherige Software-Installation in den USB-Port. Dann startet der "XP-Assistent für das Suchen neuer Hardware", und lässt die "Software von einer Liste oder bestimmten Quelle installieren". Die für XP erforderlichen Treiber befinden sich auf der 3Com-CD im Ordner "Drivers.W2K".
Ist die Treiber-Software auf der Platte, muss man die grafische Bedienoberfläche einrichten, also per Hand die Datei "BT3CInst_gr" aus dem Ordner "German\BTSW" der 3Com-CD starten und den Connection Manager installieren. Wer über den 3Com-Stick drahtlos surfen will, braucht noch das Bluetooth-Modem-Skript von 3Com. Das richtet man so ein: In der Systemsteuerung das Kontrollfeld "Telefon- und Modem-Optionen" öffnen und ein neues Modem hinzufügen, das den 3Com Bluetooth DUN Client nutzt. Da sich das benötigte Modem-Skript auf der 3Com-CD befindet, klickt man im Hardware Assistenten auf Modem auswählen und dann auf Datenträger, um das Skript aus dem CD-Verzeichnis Drivers.W2K einzulesen. Schließlich weist man dem Skript den von 3Com dafür vorgesehenen Bluetooth-Com-Port zu.
Die übrigen Schritte zur Nutzung des 3Com-Bluetooth-Modems (also Einrichtung eines DFÜ-Profils in den Netzwerkverbindungen, Auswahl des 3Com-Modems im DFÜ-Netzwerk sowie Auswahl der Bluetooth-Gegenstelle) entsprechen weitgehend den Beschreibungen in der Online-Bedienungsanleitung von 3Com.
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